Am Donnerstag Abend ging meine Langstreckenzug Reise endlich los. Ich hab mich auf den Weg zum Parkland Terminal in Adelaide gemacht, von wo aus der Ghan (Adelaide - Darwin), der Overlander (Adelaide - Melbourne) und der Indian Pacific abfahren. Nachdem in meinen großen Rucksack eingecheckt hab, war es noch ca. 1 Stunde bis zur Abfahrt. Der Zug stand bereits am Gleis und ich bin ein Stück dran entlang gelaufen. Man konnte in die Schlafkabinen der Gold und Platinum Klasse reinschauen. So ein Bett wäre schon ganz nett gewesen, aber leider viel zu teuer. Ich habe einen Day/Night Seater gebucht. Das ist ein bequemer Sitz, den man zum Schlafen nach hinten kippen kann. Um 21:25 Uhr südaustralischer Zeit ging es dann los. Wir wurden freundlich begrüßt und es gab eine kurze Einführung. Der Indian Pacific fährt 4352 km von Sydney über Adelaide nach Perth und zurück. Vom Pacific bis zum Indischen Ozean, daher der Name. Von Adelaide nach Perth fährt man 2659 km in ca. 41 Stunden. Unser Zug hatte 293 Passagiere, 29 Waggons und war 698 Meter lang. Kurz nach der Abfahrt des Zuges sollten wir unsere Uhren auf die Westaustralische Zeit umstellen und bald darauf wurden die Lichter zum Schlafen ausgeschaltet.
Die erste Nacht war kurz. Ich konnte lange nicht einschlafen und bin öfters aufgewacht.
Tag 2
Kurz vor Sonnenaufgang so gegen 5 Uhr konnte ich dann nichtmehr wirklich einschlafen. Die Landschaft draußen war viel zu spannend und die Sonne ging kurz danach auf. Wir fuhren bereits durch Busch- und Outbacklandschaft. Von 7 bis 9 Uhr gab es Frühstück im Matilda Cafe im Wagen nebenan. Dort gab es auch die einzigen Steckdosen. In meinem Abteil gab es einige ältere Leute und Paare, aber zum Glück auch ein paar Backpacker. Auch ein paar Deutsche waren dabei. Während die Buschlandschaft draußen vorbeizog, saßen wir im Speisewagen und haben uns unterhalten. Gegen Mittag überfiel mich die Müdigkeit und ich hab ein Nickerchen gemacht. Während ich geschlafen habe, hat sich die Landschaft verändert. Wir hatten die Nullabor Wüste erreicht, eine weite, flache, baumlose Ebene. Unterwegs konnten wir einige Emus und wilde Kamele sehen. Um 13:30 hatten wir einen 20 minütigen Stop in Cook, einer abgelegenen Outback Station. Der Zug hat getankt und wir konnten uns ein wenig die Beine vertreten. Um ca. 15:30 haben wir dann die Grenze zu Westaustralien passiert und um 17:30 gab es Abendessen. Kurz danach haben wir für eine Stunde in Rawlina gehalten. Die 1. Klasse hatte dort ein Outback Dinner im Freien. Wir konnten ein bisschen frische Luft schnappen. Sterne hat man leider nur wenige gesehen, es war bewölkt. Für die zweite Nacht habe ich mich umgesetzt, auf einen freien Fensterplatz. Unser Wagen war nicht voll und wir durften umsitzen. Vorm schlafen habe mir einen Film auf meinem Laptop angeschaut. Diesesmal konnte ich schneller einschlafen. Aber aufgewacht bin ich trotzdem immer wieder.
Tag 3
Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, hat es geregnet und draußen gab es wieder mehr Vegetation. Nach dem Frühstück hab ich geduscht. Es gab zwei Duschen und kostenlose Handtücher an Bord. Im fahrenden Zug zu duschen ist eine Herausforderung :-D Solangsam kam einem die Fahrt doch schon ziemlich lange vor. Wir sind an weiten Feldern, einzelnen Farmen vorbeigefahren. Zwei Stunden vor Perth sind wir durch einen kleinen Nationalpark gefahren. Dann hab ich nochmal ne Stunde geschlafen und schon waren wir in den Vororten von Perth. In Perth angekommen mussten wir kurz auf das Gepäck warten und dann bin ich mit der Bahn zur Central Station gefahren. Dort haben mich zwei deutsche Freunde abgeholt, die ich auf dem Boot kennengelernt habe, und wir sind zusammen zum Hostel.
Die Zugfahrt war aufjedenfall spannend und ich bereue es nicht. Es war eine interessante Erfahrung durch die verschiedenen Landschaften und das endlose Nichts zu fahren. Und jetzt freue ich mich darauf Perth und die Westküste zu erkunden.
Däke für den Zug-Reise-Bericht, habe die beiden Orte Cook und Rawlinna auf der Karte gefunden. Mama.
AntwortenLöschenSuper Fotos, danke. Mama.
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